(sys) - Eine brasilianische Umweltschutzorganisation ist auf eine glorreiche Idee gekommen: Wer beim Duschen pinkelt, kann sich den anschließenden Toilettengang und somit täglich viele Liter Wasser sparen.
Was klingt wie ein Aprilscherz, ist durchaus ernst gemeint. Mit der Kampagne "Xixi no banho", was wohl am ehesten mit "Pipi im Bad" übersetzt werden kann, wollen die Umweltschützer ein Tabu brechen und zur Rettung des Regenwaldes beitragen.
Würde sich jeder daran halten, könnten in einer Großstadt wie São Paulo pro Sekunde bis zu 1.500 Liter Wasser eingespart werden, erklärt die Umweltorganisation "SOS Mata Atlantica". Pro Person wären das im Jahr über 4.000 Liter Wasser, das stattdessen dem Regenwald zugute komme. Tatsächlich ist das Ökosystem der Region "Mata Atlantica" im brasilianischen Regenwald nach rücksichtslosen Abholzungen und Rodungen stark gefährdet.
Ob sich solch eine Aktion auch in Deutschland anbieten würde? Der Sprecher der Umweltorganisation WWF, Christian Plaep, glaubt das nicht. "Kein Wasserproblem lässt sich dadurch lösen, dass Menschen unter der Dusche urinieren", erklärt er im Interview mit dem Nachrichtenportal "Welt Online". Stattdessen rät er zu einem bewussten Umgang mit Wasser. So sollte man beispielsweise auch beim Kauf von spanischem Obst bedenken, dass für die Aufzucht Unmengen an Wasser benötigt wurden.
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Wer den Wasserspar-Trick dennoch ausprobieren möchte, aber hygienische Bedenken hat, kann beruhigt sein: Nach Angaben der "Xixi no banho"-Organisatoren besteht Urin ohnehin zu 95 Prozent aus Wasser. Gepinkelt werden sollte aber möglichst am Anfang des Duschens, damit viel Wasser nachgespült wird. Damit könne beispielsweise vermieden werden, dass die Duschwanne durch den Harnstoff angegriffen wird, so die Umweltschützer.
PS: Der Blog wird jetzt wieder lebendiger.
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