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Freitag, Dezember 25, 2009

Frohe Weihnachten (jbk & maks)

Ein Physiker will beweisen, ob es den Weihnachtsmann geben kann:
Spiegel-Fotostrecke


Krippe aus Bethlehem in der St. Anna-Klus:




Wir möchten in diesem Jahr die Predigt aus der Kindermesse in St. Josef darstellen:

Familiengottesdienst
Heilig-Abend – 24. 12. 2009 – 17 Uhr
St. Josef
Pfarrer Rudolf P. Büscher


Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Kinder,
vor ein paar Tagen gab es eine Quizsendung im Fernsehen. Jörg Pilawa stellte eine Frage, ich jetzt auch an Euch stelle:
Was kommt in der Weihnachtsgeschichte des Lukas nicht vor?
1. Hirten
2. Krippe
3. Ochs und Esel
4. Engel

Ochs und Esel
Und doch gehören sie zu jeder Krippe. Seit es Geburtsdarstellungen Jesu gibt, sind Ochs und Esel immer dabei, obwohl die beiden Tiere bei Lukas nicht erwähnt werden. Ich will Euch mal erzählen, wie es dazu gekommen ist.
Schon ein alter Kirchenlehrer Origenes (+ um 254) hat beim Propheten Jesaja eine Stelle gefunden: (Jes 1, 3) und sie auf die Krippe in Betlehem bezogen: Dort heißt es nämlich: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht." Das meint: Während viele Menschen Jesus nicht als den Messias und Retter erkennen, kennen Ochs und Esel in dem Kind in der Krippe ihren Herrn. Gregor von Nyssa (+ 394) deutet das Bild von Ochs und Esel so: Der Ochse steht für das jüdische Gesetz, an das er gebunden ist wie an ein Joch. Der Esel ist Symbol für die Heiden; d.h. für alle, die aus anderen Religionen kommen.
Zwischen Ochs und Esel liegt das göttliche Kind, zu dem sowohl Juden wie Heiden gefunden haben.

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Die Deutung der alten Kirchenväter zeigt schon, dass sie Ochs und Esel auch symbolisch verstanden haben. Da ist zum einen das Bild, dass die Tiere ein ganz natürliches Gespür für Christus haben, während die Menschen vom vielen Nachdenken und lauter Argumenten sich den Blick für das Geheimnis der Menschwerdung Gottes verschließen.
Durch ihren Instinkt sind die Tiere dem göttlichen Kind offensichtlich näher als unser Kopf, der über das Kind lediglich nachdenkt, anstatt es zu lieben. Viele Legenden erzählen, dass Ochs und Esel das frierende Kind mit ihrem Atem gewärmt haben. Wenn Ochs und Esel das göttliche Kind mit ihrem Atem wärmen, dann wird darin bildhaft ausgedrückt, dass wir alle wie Jesus die Wärme brauchen und auch einander wie Ochs und Esel sein könnten, damit es in und um uns herum nicht kalt wird, dass unsere Herzen nicht frostig werden. Aber noch etwas könnte für uns eine frohe Botschaft sein. Ochs und Esel wärmen nicht nur. Sie haben auch andere, nicht nur gute
Eigenschaften. Sie können auch träge und stur sein. Der Ochs, der stur vor sich „hinstiert", und der Esel, der unter der Last zusammenbricht und widerspenstig wird. Auch das sind Bilder für uns. Wir gehen oft stur unseren Weg, ohne nach rechts und links zu blicken. Und wir laden uns mitunter viel auf, weil wir kein Maß kennen und werden dann gerne widerspenstig. Zwischen diesem Ochs- und Eselsein will Christus als Kind geboren werden und unsere Herzen erreichen.
Ein Kind hat noch kein Gespür dafür, was Gesetze vorschreiben. Es wirft mit seiner spontanen Liebe alle Gesetze über den Haufen. Und ein Kind hat kein Gespür für fromme Anstrengungen und Leistungen, durch die wir meinen, Gott zu uns herab zwingen zu können. Das Kind nimmt alles leicht. Statt uns Lasten aufzubürden, weist es uns ein in die Leichtigkeit des Seins. Von Weihnachten geht beides aus: Spontaneität der Liebe und Leichtigkeit des Seins. Aus dem Mittelalter gibt es ein Buch, das man die Goldene Legende nennt. Darin steht: Ochs und Esel sind die Vertreter der gesamten Schöpfung. Die ganze Schöpfung hat teil an der Erlösung. Das kommt in vielen Legenden zum Ausdruck. Da blühen in der Weihnacht die Rosen. Da verwandelt sich der Wald in einen Garten.

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voller Blumen; Dornen tragen Rosen. Da wird selbst die unbelebte Natur von der Menschwerdung Christi berührt.
Die Bilder dieser Legenden wollen uns zeigen, dass alles in uns und um uns herum durch die Menschwerdung Jesu verwandelt werden kann, auch das Harte, das Ungezügelte, das Widerspenstige. Jesus will, dass in uns alles neu wird. Und der Esel spielt dann noch einmal im Leben Jesu eine Rolle. Wer weiß, welche? Auf einem Esel reitet er in Jerusalem ein. Bei seiner Geburt und kurz vor seinem Tod ist er bei. Und wenn wir richtig Weihnachten feiern wollen, dann müssen wir wie der Esel Jesus unsere Wärme geben und ihn tragen.

Das wünsche ich Euch und Ihnen allen zu Weihnachten: Dass wir Christus nicht wie
einen störrischen Esel abwerfen, sondern ihn in unseren warmen Herzen tragen und
ihn so als Licht zu den Menschen bringen. Amen.

Außerdem noch an alle die lesen möchten: Predigt zu Weihnachten 2009

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